Kambodscha

Wer erinnert sich nicht an Pol Pot und die Roten Khmer, die das einst blühende Kambodscha in einen Bauernstaat nach sozialistischen Prinzipien umwandeln wollten. Leider mit gewaltigen wirtschaftlichen Rückschlägen, zusätzlich mit vielen Toten, besonders Intellektuelle. Das Land leidet heute noch unter diesen Greueltaten; auch die Korruption macht den Menschen zu schaffen und erschwert ein gesundes, zukunftsträchtiges Wachstum.

Im Jahr 2001 haben Yvonne und Hansruedi das erste Mal Kambodscha besucht und dank einem aufgeweckten, jungen “Tourguide“ namens Samnang sind noch weitere sieben Besuche dazu gekommen. Schlussendlich hat dieser ehemalige Strassenjunge aus der Stadt Banlung (Provinz Ratanakiri), der trotz allen Widrigkeiten immer in die Schule gegangen ist, mit unserer Hilfe ein vierjähriges Wirtschaftsstudium in Phnom Penh, zusammen mit seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau Theary, erfolgreich abgeschlossen.

Aus Notwendigkeit und auch auf Grund des allgemeinen Bildungsnotstands, haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit Samnang und Theary für die Kinder der Minoritätengruppe Kreung, die an den Anemismus glauben, eine Schule zu bauen. Zwischen den beiden Dörfern Tong Kropu und Vong stehen heute mitten im Dschungel vier Schulgebäude. Die beiden Dorfgemeinschaften haben uns das Land zur Verfügung gestellt und tatkräftig mit ihrem jahrhundertealten „Know‐how“ die Schule aufgestellt. Erfreulich! Zur Zeit besuchen über 100 Kinder die Schule und werden von vier Lehrern unterrichtet. Auch Englisch wird angeboten. Da viele Schüler unterernährt sind, verpflegen wir die Kinder mit einer Frühstücksmahlzeit. Die Schule ist staatlich anerkannt und wird vom Bildungsdepartement der Provinz als Vorzeigeobjekt benutzt. Wir sind stolz darüber.

Diese wunderbare Geschichte hat natürlich noch ganz viele interessante Nebenschauplätze, und jedermann, der noch mehr wissen möchte, würden wir gerne darüber erzählen. Eines sei noch erwähnt: Die Kreung haben nur eine gesprochene Sprache, also keine Schriftzeichen. Darum lernen unsere Schüler zusätzlich die Khmersprache (Landessprache von Kambodscha) und auch Khmer schreiben, damit sie sich später einmal problemlos im ganzen Land bewegen können. Grundsätzlich wollen wir aber mit unserer Arbeit die seit Jahrhunderten gepflegte Kreung‐Kultur nicht verändern. Aber Bildung und Umweltbewusstsein sind zwei wichtige Faktoren, um die wir alle besorgt sein sollten.

Schulen

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